Infos, Gebet und Lied im Gottesdienst in Seeheim

„Hope is a Seed“

Heute morgen habe ich im Gemeindegottesdienst meiner Seeheimer Kirchengemeinde über meine Reise nach Süd-Korea und die 10. Vollversammlung informiert, wir haben dafür gebetet und das Lied „Hope is a Seed“ gesungen.

Infos zur Reise nach Korea

Ich (Monika Bertram) darf mit einer Gruppe der Ev. Kirche in Hessen und Nassau, der sog. Multiplikatoren-Reise zur 10. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (abgekürzt ÖRK) fliegen.

Diese Gruppe startet bereits am Freitag, 25. Oktober, da wir vor der Versammlung noch die Partnergemeinden von der hessischen Kirche besuche – das ist die Presbyterianische Kirche in Korea in der Region Kwanju (im Südwesten).

2 aus unserer Gruppe gehören zu den 800 Delegierten, dürfen also auf der Versammlung mit abstimmen, wir anderen 10 sind Gäste. Über 4000 Menschen kommen nach Busan in Korea, eine große Stadt im Süden.

Das Motto: „Gott des Lebens – weise uns den Weg zu Gerechtigkeit und Frieden“. Irgendwie ja selbstverständlich, dass wir uns als christliche Kirchen weltweit für Frieden und Gerechtigkeit (und Bewahrung der Schöpfung) einsetzten. Gleichzeitig bleibt es ein aktuelles Thema – gerade in einem geteilten Land wie Korea, das eigentlich im ständigen Kriegszustand lebt.

Ich habe die große Hoffnung, dass etwas von dem, was wir auf der Vollversammlung in Busan besprechen und vielleicht auch beschließen, weiterträgt und sich in den Kirchengemeinden vor Ort, an der Basis niederschlägt.

Große Erwartungen habe ich den den „Pilgrim of justice and peace“, den Pilgerweg des Friedens und der Gerechtigkeit, der in Busan ausgerufen werden soll. Kein konkreter Weg, sondern die Aufforderung, die Einladung sich gemeinsam aufzumachen und sich einzusetzen für Frieden und Gerechtigkeit in dieser Welt.

Mich ganz persönlich beschäftigt noch eine andere Frage im Hinblick auf die Vollversammlung sehr.

Wie wird das Zusammentreffen, das Gespräch mit Menschen aus so unterschiedlichen Kirchen, wie kann ein Dialog gelingen zum Beispiel mit den russ. Orthodoxen, die die Ordination von Frauen ablehnen? Werden diese Menschen mit mir auf Augenhöhe diskutieren. 

Wir reisen als Gruppe der hessen-nassauischen Kirche, unsere Kirche segnet schon seit 10 Jahren homosexuelle Paare – für viele Kirchen ist Homosexualität schon Sünde und die Segnung undenkbar. Wie kann ich – als lesbische Pfarrerin – mit solchen Menschen, die meine Lebensweise ablehnen, ins Gespräch kommen.

Werden sie mir tolerant begegnen? Kann ich ihnen tolerant gegenüber sein? Oder wo hört Toleranz vielleicht auch auf?!? Das sind Fragen und Themen, die mich ganz persönlich beschäftigen.

Aber natürlich auch solche Sachen wie: wie ist es in Korea – ich war noch NIE in Asien? Wie organisiert man eine solch große Veranstaltung mit über 4000 Menschen aus aller Welt.

Schließen möchte ich mit einem ganz kurzen Gebet, passend zum Motto der Versammlung –

Ein Gebt auf dem Weg nach Busan

Auf dem Weg nach Busan
lass uns besonnen mit Dir gehen,
Gott des Lebens.

 Auf dem Weg nach Busan
leite uns, wenn wir uns versammeln,
beten und beraten in der Nachfolge Christi.

 Auf dem Weg nach Busan
weise uns in Richtung Gerechtigkeit und
Frieden, voller Freude im Heiligen Geist.

Amen